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Nordmazedonien und Albanien – eine Reise wert!

Aufgezeichnet von unserer Reisebegleiterin Petra Franzmann (Reise vom 12.-20. September 2024)

Nach der perfekt geplanten Abholung der TeilnehmerInnen direkt an der Haustür trafen wir uns alle zum Abflug am Flughafen Frankfurt. Leider hat sich der Abflug um fast zwei Stunden verzögert, so dass wir nicht wie vorgesehen um 14 Uhr in Skopje eintrafen, sondern eben erst gegen 16 Uhr vor Ort waren. Georgji, unser mazedonischer Reiseleiter, erwartete uns am Flughafen und brachte uns mit dem Bus gleich in die Hauptstadt.

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Noch vor dem Hotel-Check-In wollten wir uns die Festung Kale und die Kirche Sankt Spas ansehen. Dazu wäre es fast nicht gekommen, da das Ticketoffice der Kirche geschlossen war. Eine Art Hausmeister öffnete uns dann doch die Kirche, so dass wir gegen ein kleines „Bestechungsgeld“ unsere ersten Eindrücke von einer orthodox-christlichen Kirche mit wundervollen Ikonen und Gemälden gewinnen konnten.

Der Gang durch die Altstadt mit ihrem Basar und die anschließende Neustadt hätte gerne noch länger dauern können, aber unser Hotel und das anschließende gemeinsame Abendessen warteten bereits. Die Tische voll mit typisch mazedonischen Köstlichkeiten und die musikalische Begleitung waren ein toller Abschluss unseres ersten Tages in Nordmazedonien.

Einige waren am Vorabend nach dem Abendessen nochmals in Skopje unterwegs, schließlich lag unser Hotel fußläufig zum Zentrum. Dennoch waren alle am nächsten Morgen um 9.00 Uhr pünktlich startbereit.

Heute wollten wir nicht nur die Ausgrabungen von Stobi besichtigen, sondern nach einer Weinprobe weiter über Bitola an den Ohridsee. Zur Probe von wirklich guten mazedonischen Weinen wurden kleine Häppchen gereicht, so dass alle der Meinung waren, dass bis zum Abendessen keine weitere Mahlzeit notwendig sei. Unser Hotel in Ohrid lag direkt an der Seepromenade. Auch von hier aus war man in 10 Minuten mitten in der Stadt, um erste Eindrücke zu gewinnen.

Unser dritter Tag startete mit einer kleinen Schifffahrt auf dem Ohridsee, so dass wir die Stadt mit ihren über 300 Kirchen vom Wasser aus bewundern konnten. Ein kurzer Stadtrundgang endete mit ausreichend Freizeit, so dass jeder, der wollte, noch ein kleines Andenken an Nordmazedonien erwerben konnte, bevor wir zum Kloster St. Naum weiterfuhren. Auch hier wieder typische Ikonen und Heiligtümer der mazedonisch-orthodoxen Kirche. St. Naum ist ein bekannter Wallfahrtsort.

Nach der Mittagspause verabschiedeten wir unseren mazedonischen Reiseleiter und fuhren Richtung albanische Grenze, wo uns Rita, die albanische Reiseleiterin bereits erwartete. Sie führte uns als erstes nach Voskopoje in eine albanische Kloster- und Kirchenanlage. Die albanischen Malereien und Ikonen fesselten uns genauso wie die des Nachbarlandes. Abends erreichten wir Korça, eine lebendige Stadt, die jeder nach Lust und Laune noch im Lichterglanz anschauen konnte.

Unsere Stadtführung fand am nächsten Morgen statt. Neben dem Rundgang durch die Altstadt mit einer schönen Karawansei beeindruckten uns insbesondere die Sammlungen des Ikonenmuseums.

Einige Mitglieder unserer Gruppe hätten dort gerne den ganzen Tag verbracht, aber wir wollten weiter, um Gjirokaster, die steinerne Stadt, am Abend bereits zu erreichen.

Die Stadt steht auf der UNESCO Liste der Weltkulturerbe. Die Altstadt ist an den Berg geschmiegt und nur für die Bewohner per Auto erreichbar. Unser Gepäck wurde zum Hotel transportiert, aber für uns selbst hieß das zunächst etwa 15 Minuten Fußmarsch zum Hotel. Die Aussicht von Hotel aus war grandios und die gesamte Altstadt fußläufig zu erreichen.

Die steinbedeckten Dächer der Häuser sind typisch für die Stadt. Sie halten im Winter der Wärme im Haus und lassen die Wohnung im Sommer erträglich kühl bleiben.

Die Besichtigung der Festung – erneut mit toller Aussicht – führte uns auch in ein Waffenmuseum, das zusätzlich viel Einsicht in albanische Kultur und Geschichte erlaubte. Also auch für Menschen, die nicht für Waffen schwärmen, ein interessanter Punkt auf unserer Agenda. Aber bereits die Festung in der Abenddämmerung war den kleinen Anstieg wert.

An unserem fünften Reisetag standen Naturschönheiten auf dem Plan. Zum Blue Eye, der Karstquelle in Albanien, führte ein Fußweg von etwa 30 Minuten. Dann konnten wir das Farbspiel der Quelle von türkis über alle Grün- und Blautöne bewundern, bevor wir zu einer der größten und ältesten Ausgrabungsstätten in Albanien fuhren. Rita, unsere albanische Reiseleiterin, zeigte uns die steinernen Zeugen aus vielen verschiedenen Jahrhunderten und Epochen.

Entlang der Küste, die sich mit tollen Ausblicken auf die Strände präsentierte – obwohl das Wetter hinter unseren Erwartungen zurück blieb – fuhren wir nach Saranda. Die lebhafte Küstenstadt ließ uns eine Weile im Stau warten bis wir unser Hotel erreicht hatten. In der zweiten Reihe parkende Autos und enge Gassen waren erneut eine Herausforderung für unseren Busfahrer, die er bravourös meisterte. Abends reichte die Zeit immer noch für einen kurzen Sprung ins Meer. Ein tolles Hotel. Aber die Frage nach einem alkoholfreien Bier traf auf einen sehr erstaunten Blick des Kellners. So etwas hatten sie nicht.

Auch der nächste Tag bot uns fantastische Ausblicke. Schließlich haben wir nicht den neu gebauten Tunnel Richtung Vlora genommen, sondern die enge und kurvenreiche Passstraße. Zum Mittagessen oben auf dem Pass standen 3-4 Restaurants zur Auswahl. Jeder hat aus seiner Sicht das beste Restaurant erwischt!

Weiter ging es nach Vlora, der ehemaligen Hauptstadt Albaniens. Neben der interessanten Geschichte brachte Rita auch eine prima Eisdiele ins Spiel, in der alle zugriffen, bevor wir weiter nach Berat fuhren. Die Besichtigung der Stadt der tausend Fenster stand für den nächsten Tag auf dem Plan. Wer wollte konnte aber bereits abends die Stadt im Lichterglanz bewundern.

Am nächsten Tag hat uns die Festung der Stadt beeindruckt. Im dortigen Museum nahmen wir fürs erste Abschied von Ikonenmalereien und gut erhaltenen Kirchenmalereien.

Bevor es weiterging nach Tirana, der heutigen Hauptstadt Albaniens, wurden im Weingut Cobo Weine verkostet. Die Region ist für die besten Weine Albaniens bekannt.

In Tirana zeigte Rita uns die Plätze und Denkmäler, die noch von der Zeit Hoxha‘s, des kommunistischen Führers, zeugten. Nicht nur, aber auch hier hatte der ehemalige Staatschef Bunker hinterlassen, die er aus Angst vor Krieg und Überfällen bauen ließ.

Golem als letzte Station unserer Reise liegt am Strand. Hier konnten wir die Eindrücke der vergangenen Woche auf uns wirken lassen und die letzten Mitbringsel für die Daheimgebliebenen besorgen.

Da unser Flug erst am frühen Nachmittag Richtung Frankfurt startete, blieb genug Zeit, um auch den letzten Abend in Albanien zu genießen.

Die Reisegruppe war sich einig, dass Albanien ein Land mit wunderbarer Natur ist, das sich touristisch sicher für die Zukunft empfiehlt. Und Nordmazedonien war ein hervorragender Einstieg in die Region. Dem Land fehlt aber das Meer, das hat Albanien Nordmazedonien voraus.

Petra Franzmannn, September 2024