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Reisebericht Lappland im Februar 2022

Mit recht wenig Schlaf, dafür aber mit umso mehr Vorfreude im Gepäck startet unsere kleine, gut gelaunte Reisegruppe am Freitag morgen ab dem Flughafen Hahn ihr Winterabenteuer nach Schwedisch Lappland – ein Wochenende voll gepackt mit Action und gleichzeitig absoluter Entschleunigung und der großen Jagd nach den Nordlichtern – aber dazu gleich mehr in meinem Reisebericht über Lappland …eins nach dem anderen.

Von Maike Ballmann (Scharff Reisen Prüm)

Auf in den schwedischen Norden

Nachdem wir beim Boarding noch eine kleine Runde „Reise nach Jerusalem“ spielen durften, da der Check-in 90% der Passagiere unseres Flugs in den hinteren Reihen platziert hatte und die Crew erst einmal für Gleichgewicht im Flieger sorgen musste startete unsere Maschine recht pünktlich gen Norden. Nach gut 2,5 Stunden Flug konnten wir erste Blicke von oben auf unser Reiseziel erhaschen. Wie sich später rausstellte, fragten sich außer mir auch noch andere Reiseteilnehmer „was? Nur so wenig Schnee?“ Unsere Sorge über zu wenig Schnee sollte aber unbegründet bleiben, was wir alle direkt bei Ankunft am Kleinen Flughafen von Arvidsjaur erleichtert feststellten. Nachdem wir am Flughafen freundlich von den Mitarbeitern unseres Veranstalters Flycar begrüßt wurden, machten wir uns auch schon auf den Weg zu unserer Unterkunft für das bevorstehende Wochenende. Im Hotel Laponia angekommen wurden wir bereits von zwei weiteren Reiseteilnehmern, die ab München angereist waren, begrüßt und konnten unsere Zimmer beziehen. Da es im Norden Schwedens um diese Jahreszeit bereits recht früh dunkel wird nutzten die meisten von uns die letzten hellen Stunden noch für erste

Erkundungsspaziergänge rund ums Hotel und durch das beschauliche Örtchen Arvidsjaur. Bis zum Abendessen blieb auch noch Zeit den Wellnessbereich mit Pool und Sauna in Ruhe zu testen und genießen oder sich letzte Plätze auf Ausflügen für die kommenden Tage zu sichern. Gegen 19 Uhr packte dann aber alle der Hunger und wir konnten den Abend in gemütlicher Runde bei leckerem Essen und einem Gläschen Wein oder Bier ausklingen lassen. Da wir uns alle fest vorgenommen hatten Nordlichter während unserer Reise zu sichten, wurden die ersten Nordlicht Apps heruntergeladen, wild darüber spekuliert, ob es in den späten Abendstunden noch zu Sichtungen kommen könnte und der ein oder andere hat sich noch auf einen spätabendlichen Spaziergang begeben – leider erfolglos…aber es sollten ja noch 2 Abende folgen.

Die Reise im Detail finden Sie hier.

Unterwegs mit den Huskies

Am nächsten Tag stand ein actionreiches Programm auf der Tagesordnung. Da jeder Reiseteilnehmer individuell Aktivitäten buchen konnte machten wir uns in Kleingruppen auf den Weg zu unseren vorab gebuchten Wintererlebnissen. So startete ich um 9:30 mit 4 weiteren Teilnehmer/innen zu einer Husky Farm. Nach ca. 20 Minuten Fahrt über schneebedeckte Straßen erreichten wir die, von einem schwedischen Ehepaar geführte Husky Farm und wurde gleich herzlich und mit aufgeregtem Gebell und Gejaule willkommen geheißen. Bei Temperaturen von minus 8 Grad scheint in Lappland schon so etwas wie Frühling zu herrschen, immerhin trugen unsere Gastgeber nur Island Pullis und ein paar der Hunde waren schon dabei ihr Winterfell zu verlieren, während wir bis zur Nasenspitze und in dickster Winterkleidung eingepackt voller Vorfreude darauf warteten unsere Schlittentour zu starten – später stellte sich aber raus, dass wir keineswegs zu warm angezogen waren und auch unsere schwedischen Gastgeber haben sich vor der Fahrt noch Jacken und Handschuhe übergezogen.

Nachdem alle Hunde angeleint waren und wir unsere Plätze auf den Schlitten eingenommen hatten konnte unsere Fahrt endlich losgehen. Zu Anfang sehr rasant…nach einigen hundert Metern wurde es dann etwas ruhiger und langsamer und wir konnten die Landschaft um uns herum bei der ca. einstündigen Fahrt in vollen Zügen genießen – ein wirklich großartiges Erlebnis, an das wir alle sicher noch lange zurück denken werden. Die wunderschöne Landschaft, Ruhe und klare Luft sorgten dafür, dass wir wunderbar vom Alltag abschalten und die Fahrt einfach nur genießen konnten. Eine ausgiebige Husky Streichelrunde durfte nach der Fahrt natürlich nicht fehlen.

Nach einer wärmenden Tasse Tee im gemütlichen typisch schwedischen Gartenhäuschen unserer Gastgeber machten wir uns auf den Rückweg zum Hotel, immerhin hatten wir alle noch mehr vor…

„Eiffelturm“ und das Iglootel

Während eine Gruppe sich am frühen Nachmittag zu einer spannenden Schneeschuhwanderung zum „Eiffelturm“, einem Aussichtspunkt mit Weitblick über die winterliche Landschaft und Arvidsjaur machte, besuchte ich mit ein paar weiteren Teilnehmern das IGLOOTEL, das dieses Jahr zum ersten Mal in Arvidsjaur aufgebaut wurde. Dank einer kleinen Führung durch das Hotel konnten wir einiges Interessante und Wissenswerte über die Planung, den Bau und den

Unterhalt des Hotels der besonderen Art erfahren…ein wirklich beeindruckendes Gefühl durch so ein großes Iglu zu spazieren…eine Übernachtung in einem der 6 Schlafiglus bei minus 4 Grad konnte sich jedoch keiner so richtig vorstellen.

Während wir um das IGLOOTEL spazierten, begegneten uns noch weitere Gruppenteilnehmer, die gerade bei einer actionreichen Schneemobil-Tour die Umgebung erkundeten.
Beim gemeinsamen Abendessen in gemütlicher Runde konnten wird die Erlebnisse des Tages austauschen und den Abend ausklingen lassen. Selbstverständlich durften auch an diesem Abend unsere Nordlicht Apps nicht fehlen aber der stark bewölkte Himmel ließ uns schon erahnen, dass das heute wohl auch nichts mehr wird…aber uns blieb ja noch ein weiterer Abend…

Ein Badeausflug mit dem Eisbrecher

Am letzten Tag stand nochmal ein besonderes Highlight auf dem Programm. Nach einem ausgiebigen Frühstück machte unsere Gruppe sich auf den Weg Richtung Piteå am bottnischen Meerbusen. Die 1,5-stündige Fahrt führte uns durch die wunderschöne, schneebedeckte Landschaft Lapplands zum Pier der Arctic Explorer. Hier gingen wir über die kleine Gangway an Bord des Eisbrechers, um unser nächstes Abenteuer zu erleben. Die Arctic Explorer verfügt über die Eisklasse 1A und ist somit für schwierige Eisverhältnisse mit einer Eisdicke bis 80cm geeignet. Kurz nachdem alle Passagiere an Bord gegangen waren, hieß es auch schon Leinen los und wir setzten uns mit einem dumpfen Dröhnen in Bewegung. Nach kurzer Zeit gesellte sich zu dem Dröhnen auch das erste leichte Krachen des Eises. Mit jedem Meter wurde dieses Krachen lauter und die gebrochenen Eisschollen größer und dicker.

Nach ca. 30 Minuten Fahrt durch eine bereits aufgebrochene Fahrtrinne, die bereits wieder fast zugefroren war, kamen wir in einen Bereich mit einer dicken geschlossenen Eisdecke, die dicht mit Schnee bedeckt war. Der Eisbrecher nahm geradewegs Kurs auf das Eis, der Bug schob sich auf das Eis und brachte es zum Brechen, so ging es Stück für Stück weiter durchs aus…Wahnsinn!

Als wäre diese Fahrt nicht schon Highlight genug stoppte der Eisbrecher als wir weit genug in die geschlossene Eisdecke vorgedrungen waren, die Gangway wurde ausgefahren und wir hatten die Möglichkeit auf dem Eis spazieren zu gehen. Ein wenig mulmig war uns bei den ersten Schritten schon zumute, immerhin befanden wir uns irgendwo mitten im bottnischen Meerbusen und nicht auf einer Eislaufbahn. Aber genauso komisch dieses Gefühl so faszinierend war es auch. Als sei das nicht alles schon genug folgte der nächste wirklich verrückte Teil – in Überlebensanzüge gehüllt, konnte wer wollte, ein Bad im Eismeer nehmen…und wir wollten!

Was ein Gefühl da im Eismeer zu liegen und sich entspannt treiben zu lassen…
Nachdem alle ihr Badevergnügen beendet hatten, machten wir uns zurück auf den Weg zum Pier. Auf dem Rückweg im Hotel konnten wir die Erlebnisse bei einem wunderschönen Sonnenuntergang revuepassieren lassen und waren uns alle einig: das war ein Erlebnis, das wir so schnell nicht vergessen werden.

 

Endlich Polarlichter

Selbstverständlich wurden auch an diesem Abend die Nordlicht Apps regelmäßig gecheckt und sie versprachen viel. So machten sich einige von uns am Abend noch auf mehr oder weniger lange Spaziergänge. Nach mehreren Stunden und gelaufenen Kilometern in der Kälte machten die einen sich ohne Nordlichtsichtung auf den Rückweg ins Hotel während zwei andere eher schon durch Zufall in die richtige Richtung gelaufen und plötzlich vom grünen Schimmer am Himmel überrascht wurden.

 

Am nächsten Morgen hieß es dann auch schon wieder Abschied nehmen vom faszinierenden, beruhigenden und zugleich aufregenden Lappland. Auch wenn wir nicht alle in den Genuss gekommen sind Nordlichter zu sichten, so hatten wir dennoch alle eine erlebnisreiche, großartige Zeit im winterlichen Schweden, die uns noch lange in Erinnerung bleiben wird.

HAt Ihnen mein Bericht gefallen? Die Reise bieten in Kürze wir auch für das Jahr 2023 Jahr an. Bei Interesse können Sie sich gern unverbindlich vormerken lassen! Mit unserem Newsletter bleiben Sie übrigens stets auf dem laufenden über unser aktuelle Reiseprogramm.

Impressionen der Reise