6

Reisebericht Azoren & Lissabon

Aufgezeichnet von Sylvia Schmitz (Scharff Reisen Prüm)

Im Herbst vergangenen Jahres fand unsere Kleingruppenreise „Azoren und Lissabon“ statt.

Die 11-tägige Kleingruppenreise kombinierte die Inselwelt der Azoren mit den Höhepunkten der portugiesischen Hauptstadt! Unsere Kollegin Sylvia Schmitz erfüllte sich als Reisebegleitung Ihren Wunsch einer Azorenreise. Im Jahr 2024 bieten wir wieder eine Kleingruppenreise auf die Inselgruppe im Atlantik an. Die Reise wird diesmal mit einer Städtetrip ins malerische Porto im Norden Portugals kombiniert. Alle Details zu dieser Reise finden Sie hier:

Reisetipp

Tag 1: Anreise nach Sao Miguel

Am Abend landeten wir mit Verspätung auf der Azoreninsel Sao Miguel in Ponta Delgada, wo uns unsere örtliche Reiseleiterin Birgit Siegel herzlich empfangen hat und uns zu unserem Hotel für die nächsten 7 Nächte, das Vila Gale Collection, begleitete. Nach einem schnellen Check In ging es direkt zum späten Abendessen, wo sich die Gruppe weiter kennenlernte.

Tag 2: Ponta Delgada

Nach dem Frühstück stand heute eine Stadtführung in Ponta Delgada auf dem Programm und unser Hotel erwies sich als ein idealer Ausgangspunkt für unsere Erkundungstour, da im Flur zahlreiche historische Bilder hingen, die die Geschichte der Inseln und ihre Entdeckung zeigten. Birgit, unsere Reiseleiterin, nutzte diese Gelegenheit, um uns mehr über die Geschichte der Azoren zu erzählen. Danach gingen wir los und direkt neben unserem Hotel lag auch schon die Sao José Kirche, welche zum ehemaligen Franziskanerkloster gehörte.

Wir spazierten weiter durch Ponta Delgada, besichtigten die Santo Cristo Kirche und besuchten das Arte Sacre Museum, welches sich in einem restaurierten Kloster befindet. Weiter ging es zum Markt. Da die Markthalle jedoch leider renoviert wird, wurde daher nur ein kleiner Markt provisorisch im Parkhaus angeboten. Nach der Mittagspause besuchten wir den botanischen Garten mit imposanten Bäumen und vielen verschiedenen Pflanzen. Danach hatte jeder noch Zeit zur freien Verfügung bevor wir uns zum gemeinsamen Abendessen trafen und den Abend in der Hotelbar ausklingen ließen.

Tag 3: Sete Citades, Capelas und Ananasplantage

Über den Camino do Cavao fuhren wir heute, vorbei an wunderschöner Landschaft mit üppiger Vegetation, nach Sete Citades und machten den ersten Stopp am Visto do Rei, einem Aussichtspunkt über dem Kratersee, der aus zwei Teilen besteht. Die Legende besagt, dass die beiden Seen, der blaue Lagoa Azul und der grüne Lagoa Verde, die Tränen zweier Liebender sind… Als wir den Aussichtspunkt erreichten, wurden wir von dichtem Nebel empfangen. Für kurze Momente zog der Nebel rasend schnell vorbei und wir hatten Sicht auf den See und schon war auch wieder die Nebeldecke davor, was den Ort und die Atmosphäre irgendwie sehr mystisch wirken ließ. Wir fuhren runter in den Ort und spazierten am See entlang und machten anschließend gemeinsam Mittagspause in einem schönen Teehaus und stärkten uns für den weiteren Tag. Dort wurden wir von Birgit und unserem Busfahrer Marco wieder aufgelesen, und unsere Reise führte uns weiter an die Westküste der Insel zu einem wunderschönen Aussichtspunkt, wo wir uns die Beine ein wenig vertraten.

Die Fahrt ging weiter nach Capelas an die Nordküste. Auf dem Weg kamen wir an der Mühle „Moinho do Pico Vermelho“ vorbei, wo wir einen kurzen Stopp einlegten. In Capelas erwartete uns ein ganz besonderes – schon bald „verrücktes“- Museum. Zwei engagierte Lehrer hatten im Laufe der Zeit eine beeindruckende Sammlung typisch azoreanischer Gegenstände zusammengetragen und in einer Garage ausgestellt. Es wurden immer mehr Dinge und so musste das Paar anbauen und es entstand ein Museum gefüllt mit einer Vielzahl von Gegenständen, die man sich nur vorstellen kann. Wir waren alle baff und fast überfordert mit dieser Masse.

Auf dem Rückweg machten wir noch einen Abstecher an einem weiteren Aussichtspunkt an der Nordküste, genossen dort die Aussicht und besichtigten dann die Ananasplantage nahe Ponta Delgada. Dort erklärte Birgit uns wie die Früchte gepflanzt werden und wie aufwendig der Anbau ist. In einem kleinen Laden hatten wir im Anschluss die Möglichkeit Likör zu kosten oder Souvenirs zu kaufen,  Formularbeginnbevor es wieder zurück zum Hotel ging.

Tag 4: Keramikfabrik, Fogosee, heiße Quellen und Ribeira Grande

Am nächsten Morgen stand die Besichtigung einer Keramikfabrik an. Auf dem Weg dorthin machten wir einen Stopp an einem Strand außerhalb von Ponta Delgada, wo wir entlang spazierten und Surfschülern bei ihren ersten Versuchten zuschauten. In der Keramikfabrik schauten wir einer Angestellten zu wie Sie eine Vase formte. Und natürlich wurden hier auch die typischen blau-weißen portugiesischen Fliesen hergestellt, die man hier an vielen Hauswänden sehen kann.

Wir fuhren durch grasbedeckte Hügellandschaften ins Inland der Insel, hoch ins Gebirge zu einem Aussichtspunkt, von dem wir einen wunderschönen Blick über die Landschaft und den Fogosee hatten. Anschließend machten wir noch einen Abstecher bei den nahegelegenen heißen Quellen Caldeira Vehla, wo wir durch üppige Vegetation, umgeben von mehreren Thermalwasserbecken und einem heißen Wasserfall, wanderten. Die Landschaft war wirklich malerisch schön. Danach ging es an die Nordküste der Insel, nach Ribeira Grande, wo wir Mittagspause machten und das Museum Municipal und die Wassermühlen besuchten.

Wir schauten uns den Ort an und machten noch einen Stopp im Likörladen, wo wir typische azoreanische Liköre kosteten. Bevor wir zurück nach Ponta Delgada fuhren, hielten wir noch am Strand von St. Barbara, wo wir wieder vielen Surfer zuschauen konnten.  Ein Teil von uns ließ den Abend bei einem traditionell portugiesischen Fado-Konzert in einer schönen Bar, ganz in der Nähe vom Hotel, gemütlich ausklingen. Die anderen gingen in die belebte Stadt, wo eine Band spielte.

Tag 5: Der Osten von Sao Miguel

Nach dem Frühstück stand heute der Osten der Insel auf dem Programm. Wir fuhren die Südküste entlang, machten in Vila Franco do Campo und Provoacao einen Zwischenstopp, spazierten durch die Orte und stärkten uns in Provoacao. Danach ging es dann weiter zum östlichsten Punkt der Insel und wir hielten an zwei sehr schönen Aussichtspunkten, wo wir den atemberaubenden Blick genossen und tolle Fotos machten. Entlang der Nordküste machten wir einen weiteren Halt im Naturpark Ribeira dos Caldeiroes. Ein wunderschöner Ort mit Wasserfällen inmitten üppiger Vegetation, wo wir uns die Beine vertraten.

Weiter fuhren wir die Nordküste entlang, machten noch einen letzten Stopp an einem schönen Aussichtspunkt bevor es zurück nach Ponta Delgada ging, wo uns am Abend ein leckeres Menü im Hotelrestaurant erwartete. Anschließend ging ein Teil der Gruppe noch in die Innenstadt, wo wieder richtig gute Livemusik war.

Tag 6: Cha Gorreana und Furnas

Wir starteten den Tag in der Tee-Fabrik „Cha Gorreana“ – ein familiengeführtes Unternehmen seit 1883 und eine von zwei Teeplantagen in ganz Europa. Birgit führte uns durch die kleine Fabrik und erzählte uns viel zum Anbau und der Produktion von grünen und schwarzen Tee. Eine kleine Kostprobe durfte natürlich nicht fehlen und wer wollte konnte sich den Tee direkt vor Ort kaufen. Weiter ging es zum Kratersee nach Furnas, den wir uns erstmal von oben anschauten, bevor wir runter in den Ort zu den heißen Quellen fuhren, denn dort wartete ein weiteres Highlight auf uns: Überall brodelt es und in den sprudelnden Quellen werden in großen Säcken Maiskolben gegart, die nach einer Stunde Kochzeit vor Ort als Snack verkauft werden.

Wir spazierten zum See und dort sahen wir wie unsere heutiges Mittagessen – Cozido das Furnas – das typische Gericht der Region – zubereitet wird. In riesigen Töpfen kommt verschiedenes Fleisch, Würstchen,  Gemüse und Kartoffeln rein und wird dann in den heißen Erdlöcher, nahe der heißen Quellen, für ca. 6 Stunden gekocht. Viele Restaurants haben dort seine Töpfe untergebracht, aber auch Einheimische können ihren Eintopf dort garen. Anschließend ging es ins Restaurant um den leckeren Eintopf zu verkosten…

Satt gegessen besuchten wir am Nachmittag den Terra Nostra Park in Furnas. Ein großer beeindruckender botanischer Garten mit eisenhaltigem Thermalbecken, in dem ein Teil der Gruppe baden ging. Die anderen spazierten durch den wunderschönen Park und schauten sich die tropische Pflanzenvielfalt von der ganzen Welt an. Birgit erzählte uns viel über die Pflanzenarten und deren Herkunft.


Tag 7: Freizeit und Whale-Watching

Der letzte Tag auf den Azoren startete ganz entspannt, da heute Zeit zur freien Verfügung war. Manche nutzen die Annehmlichkeiten des Hotels und entspannten am Pool oder im Spa-Bereich. Andere schlenderten durch Ponta Delgada und besorgten die letzten Souvenirs…

Am Mittag hatten wir die Möglichkeit eine Whale-Watching Tour zu machen. Mit einem Katamaran starteten wir ab Ponta Delgada und fuhren lange hinaus. Voller Hoffnung hielten wir Ausschau nach den großen Meeresbewohnern und es dauerte und dauerte, aber nach 1,5h Fahrt konnten wir endlich die ersten Pottwale und Delfine sichten. Total beeindruckend die prächtigen Tiere live zu sehen und zu beobachten. Auf dem Rückweg nach Ponta Delgada fuhren wir nah am Land entlang und so konnten wir Sao Miguel auch noch vom Wasser aus kennen lernen. Ein schöner Abschluss unserer Reise auf den Azoren.

Tag 8: Anreise nach Lissabon

Heute hieß es Abschied nehmen von der Azoren-Insel Sao Miguel, denn unsere Reise ging weiter nach Lissabon. Also wurden wir morgens zum Flughafen gebracht, wo wir uns bei unserem Busfahrer Marco, der uns immer gut und sicher ans Ziel brachte, und unserer super Reiseleiterin Birgit, die auf wirklich jede Frage eine Antwort wusste, ganz herzlich bedankten und verabschiedeten.

Gegen Nachmittag landeten wir in Lissabon und wurden von Helena, unserer Reiseleiterin in Lissabon, bereits erwartet und zum Hotel gebracht. Nach einer Woche Natur und Ruhe waren wir jetzt im hektischen Stadtverkehr angekommen. Nach dem Check In im Hotel Principe Avila trafen wir uns zum Willkommensgetränk in der Lobby. Da unser Hotel etwas außerhalb lag, lohnte es nicht mehr bis ins Zentrum zu fahren, daher schauten sich manche die Gegend ums Hotel an und besuchten das große Einkaufscenter El Corte , bevor wir zusammen zum Abendessen im nahegelegenen Restaurant gingen.

Tag 9: Stadtbesichtigung in Lissabon

Nach einem leckeren Frühstück wurden wir zur Stadtbesichtigung abgeholt und unseren ersten Stopp machten wir im Stadtteil Belem am beeindruckenden Jeronimoskloster, wo uns Helena durchführte. Das Kloster wurde im 16.Jahrhundert im manuelistischen Stil erbaut und zählt heute zum UNESCO Weltkulturerbe.

Anschließend fuhren wir in die Innenstadt zurück und spazierten hoch in den ältesten Stadtteil Lissabons -Alfama- zur Burg Sao Jorge. Von dort hatte man eine wirklich tolle Aussicht über Lissabons Innenstadt, den Tejo, die Brücke Ponte 25 de Abril und der Christus Statue auf der anderen Seite des Tejos. Wir spazierten durch die engen Gassen von Alfama, dem ursprünglichsten Viertel Lissabons, wo wir auch eine kurze Mittagspause machten.

Danach fuhren wir zum Turm von Belem, eines der bekanntesten Wahrzeichen Lissabons direkt am Tejo und ebenfalls Unesco Weltkulturerbe im manuelistischen Stil erbaut. Dort erwartete uns eine kleine Portwein- und Pasteis de Belem-Verkostung, das traditionelle portugiesische Blätterteigtörtchen. Bei bestem Wetter genossen wir die Köstlichkeiten und dazu die schöne Aussicht. Danach ging die Fahrt zurück Richtung Hotel. Einen Stopp legten wir aber noch am imposanten Entdeckungsdenkmal mit Heinrich dem Seefahrer ein.

Tag 10: Freizeit in Lissabon

Der heutige und letzte Tag unserer schönen Reise stand zur freien Verfügung. Ein Teil der Gruppe besichtigte auf eigene Faust die Stadt und fuhren mit der bekannten Tram28 die komplette Route ab. Manche schlossen sich mir an und wir fuhren zusammen mit der Metro ins Zentrum und weiter mit der historischen Standseilbahn in die Oberstadt Bairro Alto, das Szeneviertel, wo die Nacht zum Tag wird.

Oben angekommen erwartete uns direkt eine Aussichtsplattform mit Blick über die Stadt und zur Burg Sao Jorge. Wir schlenderten durch Bairro Alto und besuchten im Viertel Chiado die große Markthalle/Food Hall mit großem kulinarischen Angebot. Dort machten wir eine kurze Pause und erfrischten uns mit portugiesischen Bier und Sangria bevor wir weiter am Tejo bis zum beeindruckenden Praca de Comercio, einer der wichtigsten Plätze Lissabons, im Stadtviertel Baixa, spazierten.

Baixa musste nach dem schweren Erdbeben wieder komplett neu aufgebaut werden und ist heute das Zentrum Lissabons mit belebten Einkaufsstraßen und vielen Restaurants. Nachdem wir uns in einem der Restaurants gestärkt haben, ging es am späten Nachmittag zurück ins Hotel. Abends ging es dann zum letzten gemeinsamen Abendessen und wir ließen die Eindrücke der Reise nochmal Revue passieren.

Tag 11: Heimreise

Heute hieß es früh aufstehen und Abschied nehmen von Lissabon und unserer Reise mit vielen schönen Eindrücken und Erlebnissen. Um 8:30 Uhr ging unser Flieger zurück nach Frankfurt wo wir am frühen Nachmittag überpünktlich landeten und von unseren Shuttle-Fahrern bereits empfangen wurden.

Fazit

Es war eine wirklich sehr schöne Reise mit einer super netten Gruppe, einem tollen Programm und schönen Unterkünften. Wir hatten sehr viel Spaß, viel gelacht und tolle Erlebnisse zusammen. Mit Birgit hatten wir eine perfekte Reiseleiterin dabei, die uns sehr viel über die Insel erzählte, uns die schönsten Ecken zeigte und bei der keine Frage unbeantwortet blieb.

Im Jahr 2024 bieten wir wieder eine Kleingruppenreise auf die Inselgruppe im Atlantik an. Die Reise wird diesmal mit einer Städtetrip ins malerische Porto im Norden Portugals kombiniert. Alle Details zu dieser Reise finden Sie hier:

Kleingruppenreise 2024: Azoren & Porto