München – Meran: Mit dem E-Bike ganz entspannt über die Alpen
Ein Einblick in die Reiseerlebnisse von Reiseleiter Micha Laufer (Reise vom 05.-13.09.2021)
Ich nehme es vorweg: wir hatten nach dem eher mäßigen Sommer ein Riesenglück mit dem Wetter und so berichte ich hier von einer perfekten Reise: strahlender Sonnenschein an allen Tagen, wenn Engel reisen! Aber der Reihe nach…
1. Reisetag
Am Sonntag, 05.09., machten sich die Reiseteilnehmer auf den Weg nach München… einige von vorneherein geplant mit dem eigenen Auto und eigenen E-Bikes, die anderen – für die eigentlich ein Flug ab/bis Luxemburg vorgesehen war, was aber aufgrund von coronabedingten Änderungen im Flugplan nicht mehr möglich war – mit dem Kleinbus und Haustürabholung als Alternative. Leider waren die Straßen an diesem Tag sehr voll und trotz früher Abfahrt haben wir den avisierten Treffpunkt am Hotel 16 Uhr nur fast eingehalten. Alle wurden schnell mit Zimmern im schönen Sheraton-Hotel versorgt und dann ging es per U-Bahn in die City… ein kurzer Rundgang und ein Essen beim Augustinerwirt standen auf dem Programm. Hier wuchs die Gruppe schon ein bisschen zusammen, bei einer „Moaß“ und einem Krustenbraten geht das ja ganz gut.
2. Reisetag
Am folgenden Montag gab es morgens eine kurze Einführung in die Leih-E-Bikes, ich kenne die Technik bereits aus dem Vorjahr und so war das kein Problem. Und schon ging es los, aus München hinaus nach Starnberg. Nach einer Pause im Café direkt am See ging die Fahrt am Ostufer des Sees mit seinen beeindruckenden Villen entlang – ein Wahnsinn. Ein kleiner Stopp noch in einer Strandbar bevor wir nach knapp 60 km Fahrt nahe Bernried im Hotel „Schloss Höhenried“ eine ganzes Schloss für uns alleine hatten, wir waren die einzigen Gäste. Der Abend klang aus in einem gemütlichen Biergarten im Ort, etwas kühl, aber sehr lecker.
3. Reisetag
Der Dienstag (07.09). sollte uns dann direkt an den Alpenrand bringen, Garmisch stand auf dem Zettel als Etappenziel, 75 km Fahrt. Durch die hüglige Voralpenlandschaft (dank E-Bike-Rückenwind kein Problem) und vorbei an den malerischen Osterseen fuhren wir zuerst in den hübschen Ort Murnau, in der kuscheligen Fußgängerzone fand sich ein Brauhaus (mit einem Rauchbier, also ein Heimspiel für Micha Laufer als gebürtigem Bamberger) für die Mittagspause. Durch das „Murnauer Moos“ – das größte zusammenhängende naturnah erhaltene Moorgebiet Mitteleuropas – ging es an die Loisach und der folgten wir bis nach Garmisch. Unser Hotel lag sehr zentral direkt am Bahnhof, im Zentrum hatte ich in einem gemütlichen Gasthaus reserviert, und so hatten wir einen weiteren gelungenen Tag auf der Habenseite!
4. Reisetag
Am Mittwoch war es dann so weit, die Alpen wollten „erorbert“ werden. Ein Teil der Gruppe nahm morgens mit mir die erste Zahnradbahn hinauf zur Zugspitze, der Bahnhof ist nur einen Katzensprung vom Hotel. Bei Traumwetter und bester Fernsicht war das ein Fest! Ein absolutes Highlight war dann auch die Talfahrt mit der neuen Seilbahn… Ingenieurskunst der Superlative. Der Rest der Teilnehmer machte eigenes Programm, Treffpunkt für alle war dann Mittenwald kurz vor der Grenze nach Österreich. Dort ging es steil hinauf ins malerische Leutaschtal, wo wir in einer gemütlichen Pension Quartier bezogen.
5. Reisetag
Am vierten „Fahrtag“ starteten wir nach leckerem Frühstück auf der sonnigen Terrasse erst noch gemütlich im Talgrund, dann kurz aber steil hinauf nach Buchen, wo eine rasante 8km lange Abfahrt (800 Höhenmeter) nach Telfs im Inntal begann. Technische Zipperlein am Rad einer Teilnehmerin konnten behoben werden, bevor sich alle „ins Tal stürzten“. Nach einer Mittagsrast im schönen Restaurant am Stift Stams ging es auf dem gut ausgebauten Inntalradweg flussaufwärts bis Landeck, wo wir mitten in der Fußgängerzone in einem schönen 4-Sterne-Hotel unser Nachtlager fanden. Nach den drei vorhergegangenen „bayrisch-alpenländischen“ Abendessen gab es heute im „Mr. John‘s“ Abwechslung mit italienisch-amerikanisch-mexikanischem Menümix – trotz riesiger Auswahl alles sehr gut und frisch.
6. Reisetag
Am Freitagmorgen durften dann Bikes und Beine erst einmal ruhen, mit Bus und Radhänger legten wir einen großen Teil der Reschenpass-Strecke zurück. In Nauders hieß es „Aussteigen!“ – so hatten wir die letzten (Höhen)Meter zur Passhöhe noch mit eigener Muskelkraft zu absolvieren, schließlich waren wir auf einer Alpenüberquerung unterwegs 😊! Oben wartete die Fahrt entlang des tieftürkisen Reschensees mit ausgiebigem Fotostopp am Grauner Kirchturm, bevor wir die rasante Abfahrt auf toll ausgebautem Radweg hinunter nach Burgeis antraten. In der sehr zu empfehlenden „Schlossbar“ dort durften wir uns stärken, dann ging es weiter fast ausschließlich bergab. Eine Eispause in Glurns und dann noch schöne Fahrt immer an der Etsch – schon waren wir in Schlanders im tollen Genusshotel „Goldene Rose“ angekommen. Den Abend versüßte uns die von mir für die Gruppe organisierte Einkehr bei Wein und „Marende“ im Weineggele.
7. Reisetag
Das letzte Mal aufs Rad, so hieß es am nächsten Tag nach leckerem Frühstück. Es sind nur 40 km bis Meran, so gingen wir es entspannt mit einer Seilbahnfahrt zu einem Berggasthof und vielen Fotostopps im schönen Vinschgau an, um 15 Uhr kamen wir dann in Meran an. Wir durften in Untermais im Villenviertel residieren, ruhig und doch nur eine Viertelstunde zu Fuß vom Zentrum mit der berühmten Laubengasse entfernt. Dort hatte ich für heute Abend auch zum Aperitivo und anschließendem Abendessen beim Andi im Bistro 7 reserviert… sehr lecker, danke an Andi, den netten Wirt!
8. + 9. Reisetag
Die angepasste Tourplanung von Scharff Reisen gönnt uns in Meran zwei Hotelübernachtungen, so stand der Sonntag noch für weitere Unternehmungen zur Verfügung. Ein Teil der Gruppe ging mit mir auf eine entspannte Wanderung von Dorf Tirol über Schloss Tirol und Burg Thurnstein (Mittagessen mit Traumblick) auf dem Tappeinerweg wieder zurück in die Stadt – wunderschön! Am Abend haben wir uns mit Pizza – schließlich sind wir in Italien – verabschiedet von der Traumstadt an der Etsch.
Montagmorgen hieß es früh aufstehen, um 08:30 Uhr wurden wir mit dem Bus (wieder mit Radhänger für die Gäste mit eigenen Bikes) abgeholt und über Reschen- und Fernpass ging es zurück nach München, wo sich die Wege der Gruppe dann trennten: einige verlängern noch in den Alpen, die anderen fuhren per Scharff-Kleinbus (wegen der gestrichenen Flüge) oder im eigenen PKW nach Hause in den Westen.
Mein Fazit: eine gelungene Tour mit abwechslungsreicher Strecke liegt hinter uns. Für die Wiederholung in der nächsten Saison stehen ein bzw. zwei Hotels zum Tausch an (besser geht immer!), aber Route und Programm werden so fest in unserem Programm aufgenommen. Die supernetten Reiseteilnehmer und das perfekte Wetter lassen sich leider für weitere Reisen auf dieser „Alpenüberquerung light“ nicht vorbestellen – aber wir hoffen das beste!